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»…da die Vernunft das Wesen, den humanitären Kern des Menschen ausmacht. Hier treffen sich Thomas und Kant.« Interview mit Andreas Speer

Anlässlich des 750. Todestags des Thomas von Aquin und des 300. Geburtstags Immanuel Kants wurde unser Direktor, Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Speer, von Georgios Chatzoudis vom Wissenschaftsportal L.I.S.A. der Gerda Henkel Stiftung interviewt.

L.I.S.A.: Wie viel Thomas von Aquin steckt denn im Thomas-Institut? Inwiefern wird man dem Namensgeber im Sinne der Wissenschaft gerecht?
Speer: […] Und so fiel die Wahl auf Thomas von Aquin, aber nicht auf den Heiligen Thomas – darum sind wir wohl das einzige Thomas-Institut weltweit ohne „St.“ vor dem Namen –, sondern als Lehrer und Wissenschaftler, der wie kaum ein anderer für die intellektuelle Offenheit seiner Epoche steht und in seiner denkerischen und persönlichen Integrität auch ein Vorbild für die Gegenwart sein kann. Im übrigen hat das Thomas-Institut dann ja vor allem solche Denker erforscht und ediert, deren Denken eher in kritischer Distanz zu dem des Thomas stand wie Averroes, Meister Eckhart, Nikolaus von Kues und Durandus von St. Pourçain. Aber ich bin sicher, das würde Thomas gefallen, der um keine Debatte verlegen war.

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